»Wir sagen Holocaust-Überlebende. Ruth Elias macht uns klar, wie falsch diese Redeweise ist. Wer den Holocaust überlebte, hat zig Situationen überlebt, in denen er leichter hätte sterben können. Er hat auch seine Erschöpfung, die Zerschlagung seines Lebenswillens immer wieder überleben müssen. Lanzmann nimmt sich Zeit, wir erfahren Minute für Minute, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, für das Hin und Her, für Kleinigkeiten, für kleine Unterschiede. Lanzmann lehrt uns zuzuhören. Wir lernen, aufmerksam zu sein. Wir lernen das, weil Ruth Elias uns mit jeder Wendung eine andere Sicht zeigt, weil wir langsam merken, dass wenn sie uns von der Judenvernichtung berichtet, sie uns etwas über das Leben selbst erzählt. Seine Zerbrechlich- und seine Zähigkeit.«